Der Trick mit der Sterbetafel

Der Trick mit der Sterbetafel

Versicherer nutzen zur Kalkulation von Rentenversicherungen sog. Sterbetafeln. I.d.R. gelten die des Deutschen Aktuarverbandes (DAV). Einige Versicherer bedienen sich aber auch hauseigener Sterbetafeln. Aus der Sterbetafel ist ersichtlich, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Person eines bestimmten Alters in einem bestimmten Zeitraum sterben wird. Oder anders gesagt: Die Sterbetafel gibt darüber Auskunft über die voraussichtliche Lebensdauer von Menschen.

alte Frau Lebensdauer

Sie können sich sicher vorstellen, dass die Sterbetafel von 1994 statistisch eine kürzere Lebensdauer von Menschen ausweist, als die von 2004. Kürze Lebensdauer bedeutet weniger Aufwand für die Finanzierung einer lebenslangen Rente.
Was könnte einem Versicherer, der im Marktvergleich verschiedener ausgewiesener Rentenhöhen nicht besonders gut abschneidet, einfallen, um seine Position zu verbessern?
Er könnte eine ältere Sterbetafel mit der neuen Sterbetafel "mischen". Je nach Anteil der älteren Sterbetafel könnte auf diese Weise die Rente im Vergleich der Höhe nach besser ausfallen und den Versicherer sogar an die Spitze katapultieren.
Am Ende müsste dieses Kalkulationsmonstrum natürlich wieder "entschärft" werden...

Als Arbeitgeber sollten Sie deshalb genau darauf achten, wie die Überschussbeteiligungen in den Verträgen Ihrer Mitarbeiter geregelt sind und welche Sterbetafeln diesen Verträgen zugrunde liegt.
Am besten, Sie holen sich einen versierten Experten an Ihre Seite. Zum Beispiel einen Versicherungsmakler, der sich wirklich auskennt. Denn sonst droht ggf. die Gefahr, dass Ihre Mitarbeiter später einmal Geld von Ihnen nachfordern.

Gruß, Susanne Richter